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Batterieröhren 2SH27L
Batterieröhren sind
speziell für den portablen Einsatz und geringe Leistungsaufnahme entwickelt
worden. Die 2SH27L wurde wie die 12SH1L
vor allem für militärische Funktechnik gebaut und gelangte erst
nach dem Ende des kalten Krieges in die Hände des interessierten Hobbyelektronikers.
Bemerkenswert ist die geringe Heizleistung von knapp über 100 mW (2,2
V, 57 mA).
Die geringe Heizleistung ist nur möglich, weil die Röhre eine
direkt geheizte Kathode besitzt, der Heizfaden ist also zugleich die Kathode.
Wenn man an Pin 1 und Pin 8 der Röhre eine Heizspannung von 2,2V bis
2,4 V anlegt, sieht man bei geöffneter Röhrenumhüllung den
schwach glühenden Heizfaden.
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AK MODUL-BUS bietet ein Experimentier-Set
mit zwei Röhren 2SH27L, einer 16-seitigen Anleitung mit zehn Versuchen
und passenden Kontaktschuhen an, die im experimentellen Einsatz eine Loktal-Fassung
ersetzen. Der folgende Versuch aus dem Experimentierhandbuch ist nur möglich,
weil die Röhre ein getrennt herausgeführtes Bremsgitter besitzt:
Kap. 6: Der Einröhren-Tongenerator
Diese Schaltung eignet sich als Morse-Übungsgenerator. Statt zwei
Röhren wird hier nur eine benötigt. Die Schaltung wird als Transitron
bezeichnet. Eine steigende Spannung am Bremsgitter vergrößert
den Anodenstrom und verringert zugleich den Schirmgitterstrom, so dass
die Spannung am Schirmgitter ebenfalls steigt. Damit ist die Rückkopplungsbedingung
erfüllt. Es genügt ein Rückkopplungskondensator zwischen
Gitter 2 und Gitter 3, um Schwingungen zu erzeugen. Allerdings muss ein
geeigneter Arbeitspunkt gefunden werden.
Das Transitron
Der Gitterwiderstand bestimmt den Arbeitspunkt. Je höher die Betriebsspannung,
desto kleiner muss der Gitterwiderstand werden. Umgekehrt funktioniert
die Schaltung schon mit Ua = 6 V, wenn man den Gitterwiderstand auf 100
kOhm erhöht. Mit einem 100-kOhm-Trimmer lässt sich der Arbeitspunkt
in weiten Grenzen einstellen.
Die Schaltung ist empfindlich gegen elektrische Streufelder und kann
bei Annäherung mit der Hand deutlich mit einem 50-Hz-Signal moduliert
werden. Der Effekt wird wesentlich stärker, wenn man die interne Abschirmung
am Pin 6/2 nicht anschließt. Der gleichmäßige Ton verändert
sich zu einem Zirpen, da 50-Hz-Störsignale zu einer Frequenzmodulation
führen.
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Dieses Bild zeigt einen typischen Aufbau mit Heizbatterie,
Anodenbatterie und allen Bauteilen direkt an den Lötösen. Die
Klinkenbuchse verbindet die Schaltung mit dem Kopfhörer. Es reicht
hier übrigens ein niederohmiger Walkmann-Kopfhörer mit 32 Ohm.
Alternativ kann man natürlich auch eine Steckplatine verwenden.
Die Lötösen tragen nun die Anschlussdrähte. Die Röhre
hat zwar acht Anschlüsse, man braucht aber nur sieben Drähte,
weil die Schirmung doppelt herausgeführt ist. Pin 2 bleibt also frei.
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Wenn eine Schaltung besonders gut gelungen ist, möchte
man die Röhre oder gleich beide Röhren vielleicht ordentlich
auf ein Chassis oder in ein Gehäuse bauen. Dann bietet sich natürlich
die Verwendung der nicht ganz billigen Loktal-Fassung an. |
Weitere Anwendungen dieser Röhre:
Tetroden-Audion für Kurzwelle: http://www.elektronik-labor.de/HF/Roehren/kurzwelle2sh27.htm
Das 2,4-Volt-Audion: www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/2,4-Volt-Audion/Audion2V4.htm
Nachtrag: Das Miller-Transitron
Sven Bolte hat die Schaltung mit seinem selbst gebauten
Miniszill-Oszilloskop
untersucht. Die folgenden Fotos zeigen die Funktion des Transitrons. Das
Oszilloskop hat keine vollständige Dunkelschaltung beim Rücklauf,
den man deshalb als dunklere zusätzliche Linie sieht. |
Spannung an der Anode
Spannung am Schirmgitter
In dem Oszilloskop wird eine ähnliche Schaltung
mit einer EF80 verwendet. Das Miller-Transitron ist eine Kombination aus
Transitron und Miller-Integrator. An der Anode entsteht eine Sägezahnspannung,
die man für die X-Ablenkung im Oszilloskop verwendet. Eine genauere
Erklärung findet man im Forum
zu Jogis Röhrenbude.
Die erweiterte Schaltung funktioniert ebenfalls mit der 2SH27L, benötigt
allerdings eine Betriebsspannung von 12 V. Das Oszillogramm der Anodenspannung
zeigt die Sägezahnspannung.
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Sägezahn an der Anode
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