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Lötkurs 4: Fädeltechnik


Zum ordentlichen Aufbau einer Schaltung mit einer eigenen Platine gibt es hauptsächlich zwei Alternativen: Streifenplatinen und Lochrasterplatinen mit Fädeldraht. Die Fädeltechnik eignet sich auch für größere Projekte. Man spannt dünne, lackierte Kupferdrähte zwischen den Lötpunkten. Der Lack schmilzt an den Stellen, wo der Draht verzinnt wird. Etwas Übung kann nicht schaden, deshalb wird das Verfahren hier an einer nicht mehr gebrauchten Platine gezeigt. Ein Fädeldraht soll zwischen zwei vorhandenen Lötpunkten gelegt werden.

Der Fädeldraht wird zunächst am Ende verzinnt. Je nach Temperatur des Lötkolbens dauert es eine bis drei Sekunden, bis der Lack geschmolzen ist. Der verschmorte Lack bildet Rückstände an der Lötspitze, die regelmäßig gesäubert und mit frischem Zinn versehen werden muss.

Das Drahtende wird dann an der gewünschten Stelle angelötet. Dann spannt man den Draht um das Ziel, so dass es einen scharfen Knick gibt, der zeigt, wo verzinnt werden muss.

Die Knickstelle wird als nächstes verzinnt. Diesmal dauert es noch etwas länger, weil der Draht hier kein blankes Ende hat, von wo das Aufheizen mit besserer Wärmeleitung beginnen kann. Aber mit etwas Geduld und Lötzinn wird der Lack geschmolzen und der Draht auf einer Länge von wenigen Millimetern verzinnt.

Nun kann die zweite Seite angelötet werden. Zum Abschluss spannt man das überschüssige Ende und biegt es mehrmals hin und her, bis der Draht genau an der Lötstelle abbricht. Fertig ist die neue Verbindung.

Ach übrigens, hat es jeder gemerkt? Eigentlich war eine andere Stelle gemeint. Aber beim Verzinnen ist der Lötkolben etwas verrutscht, so dass bei dieser Übung eine andere Stelle verbunden wurde. Macht nix, es war ja nur eine Schrottplatine. Es zeigt aber, dass man wirklich erst üben sollte, bevor man sich an ein großes Projekt wagt.

Und hier noch ein Tipp zum Säubern der Lötspitze. Manche nehmen einen nassen Schwamm. Andere klopfen mit dem Lötkolben auf den Tisch, sodass das alte Zinn abfällt. Diese Methode wird aber vor allem von Hausfrauen strikt abgelehnt, weil sie Lötzinn an Wänden und im Teppich hinterlässt. Bewährt hat sich dagegen ein Abstreifblock aus alten Lötzinn selbst. Wer viel lötet, sammelt im Laufe eines Jahres genug altes Lötzinn für das "Bleigießen" zu Sylvester.