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Supercap, 10 Farad und 20 Farad
Kondensatoren mit extrem
hohen Kapazitäten lassen sich als Energiespeicher einsetzen und ersetzen
kleinere Akkus. Die neuen "Supercapacitors" von NuinTek zeichnen
sich durch besonders geringe Abmessungen und kleine Masse aus. Kapazitäten
von 10 Farad und 20 Farad erlauben neue Anwendungen. Hier die wichtigsten
Hersteller-Daten im Überblick:
Kapazität |
10 F |
20 F |
Maximale Spannung |
2,3 V |
2,5 V |
Serienwiderstand bei 1 kHz |
0,05 Ohm |
0,03 Ohm |
Leckstrom |
40 µA |
80 µA |
Durchmesser |
10 mm |
16 mm |
Länge |
30 mm |
25 mm |
Masse |
2,35 g |
5,02 g |
Mögliche Anwendungen dieser Kondensatoren liegen im Modellbau und
in LED-Taschenlampen. Das Verhalten beim Laden und beim Entladen soll hier
mit dem SIOS-Interface und TurboCompact genauer untersucht werden.
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Die Messung wird über ein kleines DoIt-Programm
gesteuert. Das SIOS lädt den Kondensator zunächst über einen
Widerstand von 5,1 Ohm auf, bis die Ladespannung von 2,3 V erreicht ist.
Danach wird de Ausgang umgeschaltet und der Kondensator bis auf 1 V entladen.
Gleichzeitig zeichnet der TY-Schreiber in TutboCompact die Kondensatorspannung
auf. Bei diesem Versuch werden Ladeströme von bis zu 1 A verwendet.
PROGRAMM Wiederhole Ausgang 0 = I Wiederhole Bis A-Eingang > 115 Ausgang 0 = O Wiederhole Bis A-Eingang < 50 Bis Tastendruck ENDE.
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Messung mit Supercap 10F
Messung mit Supercap 20F
Die Lade- und Entladekurven zeigen deutliche Sprünge
beim Umschalten der Laderichtung. Diese sind auf die unvermeidlichen Verlustwiderstände
der Kondensatoren zurückzuführen. Bei einer Stromänderung
von 1 A entsteht beim 10-F-Supercap ein Spannungssprung von ca. 0,5 V.
Daraus ergibt sich ein Serienwiderstand von ca. 0,5 Ohm. Der Hersteller
gibt einen Serienwiderstand von 0,05 Ohm an, was allerdings bei 1 kHz gemessen
wurde. Für den 20-F-Typ wird entsprechend 0,03 Ohm bei 1 kHz angegeben
und ca. 0,3 Ohm gemessen.
Bei vollständig geladenem Kondensator kann mit einem Kurzschlussstrom
von ca. 5 A gerechnet werden. Ein kurzer Test mit einem Digitalmultimeter
erbrachte etwa 6 A. Aber Vorsicht, der Hersteller gibt keinen erlaubten
Spitzenstrom an. Man kann jedoch eine thermische Belastung von ca. 15 W
ausrechnen, was für einen Kondensator dieser Größe erheblich
zu viel sein dürfte. Deshalb sollte man Lade- und Entladeströme
über 1 A vermeiden.
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Entladung über 100 Ohm
Um die genaue Kapazität des Supercap zu bestimmen,
reicht die erste Messung nicht aus. Hier verfälschen die internen
Spannungsabfälle der Leistungstreiber im SIOS das Ergebnis. Man kann
aber erkennen, dass das Kapazitätsverhältnis beider Kondensatoren
tatsächlich 1 zu 2 beträgt. Ein zweite Messung zeigt die Entladung
über einen 100-Widerstand. Für 10 Farad und 100 Ohm ergibt sich
eine Zeitkonstante T=RC von 1000s. In dieser Zeit sollte die Spannung auf
einen Faktor 1/e=0,37 abgesunken sein, also von 2,3 V auf 0,85 V. Tatsächlich
zeigt die Messung eine Zeitkonstante von 1200 s, die Kapazität beträgt
also 12 F . Der Hersteller gibt die Kapazitätstoleranzen mit -10%/+30%
an.
Eine weitere wichtige Frage ist, wie sich ein Supercap bei Überladung
verhält. Dazu wurde ein Typ mit 10F/2,3 V mit einem Labornetzteil
bis auf 2,5 V aufgeladen. Danach wurde die Selbstentladung gemessen, indem
die Spannung ohne einen zusätzlichen Entladewiderstand aufgezeichnet
wurde. Man erkennt, dass der Kondensator bei Überspannung eine erhöhte
Selbstentladung aufweist. Aus der Steigung kann ein Leckstrom von ca. 10
mA bei 2,5 V bestimmt werden. Aber auch dieser Versuch wurde hier nur stellvertretend
für viele Anwender unternommen und ist keinesfalls zu empfehlen. Bei
Überspannung muss man mit Elektrolysevorgängen im Kondensator
rechnen, die ihn zerstören können.
Allgemein konnte festgestellt werden, dass neue Kondensatoren etwas
erhöhte Leckströme aufweisen. Erst ein längeres Laden formiert
den Kondensator und verringert die Selbstentladung. Diese Verhalten wird
in ähnlicher Weise auch bei Aluminium-Elektrolytkondensatoren beobachtet.
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Erhöhte Selbstentladung bei Überspannung
Der folgende Hinweis zur Selbstentladung kam
von Fabian Lührs (www.elektroniker-bu.de)
Die Supercap-Kondensatoren wie auch Goldcaps sind ähnlich aufgebaut
wie Elektrolytkondensatoren, wo zwei Alufolien sich in einer Flüssigkeit
(meistens eine Lauge) befinden. Durch eine geringe Spannung baut sich auf
der einen Folie eine Oxidationsschicht auf, die isolierend wirkt. Beim
Ausliefern kann es sein, das diese Schicht noch nicht ganz aufgebaut ist.
Deshalb haben die Kondensatoren am Anfang eine größere Selbstentladung.
Bei zu hoher Spannung oder falscher Polung löst diese Schicht sich
auf, Theoretisch musste sie sich durch eine konstante Spannung in der richtigen
Polung wieder aufbauen.
Bei älteren Aluminium-Elkos wurde ebenfalls ein größerer
Leckstrom beobachtet, der nach längerem Laden wieder bis fast auf
Null abnimmt. Ein grundlegender Unterschied besteht in der Isolationsschicht
zwischen Alu-Elkos und Supercaps. Auf Aluminium kann sich auch eine dickere
Oxidschicht bilden, die einige Hundert Volt aushält. Beim Supercap
besteht die aktive Fläche auch porösem Kohlenstoff. Die eigentliche
Isolationsschicht bildet sich durch Polarisation in der Flüssigkeit
selbst. Aus physikalischen Gründen kann die Ladespannung je nach Typ
2,3 V bis 2,7 V nicht überschreiten. Goldcaps mit einer Spannungsfestigkeit
von 5,5 V bestehen intern aus zwei Schichten und haben entsprechend geringere
Kapazitäten.
Vielen Dank für diese Hinweise! Inzwischen wurde der Leckstrom
genauer untersucht. Nach einer Woche an einer Spannung von 2 V ging die
Selbstentladung bei einem 10-F-Kondensator tatsächlich von Anfangs
rund 2 mA auf unter 20 µA zurück. Für den Supercap ist
es tatsächlich günstig, wenn er in geladenem Zustand gelagert
wird.
Die Supercaps sind im Online-Shop
von AK MODUL-BUS erhältlich
Technische Daten aller Supercaps: www.nuin.co.kr/html/pro6.html
Aufbau einer LED-Taschenlampe mit dem Supercap: www.b-kainka.de/bastel36.htm#supercap
Der Supercap in Saalflug-Modellen: http://www.harald-sattler.de/html/supercap-tuning.htm
Versuche mit Supercap und Glühlampen: www.b-kainka.de/kosmos/sumpercap.htm
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