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Akku-Ladegeräte, Teil 2
Blei-Gel-Akkus
Diese beliebten "trockenen" Blei-Akkus werden vor allem als
Notstromakkus verwendet. Sie vertragen es gut, nur ganz selten Strom zu liefern.
Meist sorgt man durch einen kleinen Ladestrom von wenigen mA für einen
Ausgleich der unvermeidlichen Selbstentladung. Ein Akku mit 8 Ah kann z.B.
mit 80 mA dauerhaft geladen werden. Diese Erhaltungsladung hilft dann,
dass der Akku jederzeit bereit ist. Blei-Gel-Akkus sind aber auch sinnvoll
für viele andere Anwendungen von der Campinglampe bis zur Energiequelle
für kleine Roboter einsetzbar. Bei gleichem Energieinhalt sind sie
preiswerter als andere Akkutypen. Bleiakkus liefern 2 V pro Zelle im Gegensatz
von nur 1,2 V bei NiCd-Akkus.
Beim Laden eines völlig entladenen Akkus gelten die gleichen Regeln
wie bei NiCd-Akkus. Ein Akku mit 2 Ah soll s.B. 14 Stunden lang mit 200
mA geladen werden. Die Spannung pro Zelle soll ca. 2,5 V nicht überschreiten.
Günstig ist ein Ladegerät, dessen Strom beim Erreichen der Ladeschlussspannung
von selbst abnimmt. Oft reicht ein einfaches Steckernetzgerät ohne
Spannungsstabilisierung aus.
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Ein Akku mit 12 V und 5,7 Ah soll zuverlässig geladen werden. Kann
dazu ein Steckernetzgerät verwendet werden? Untersucht wurde ein preiswertes
Gerät mit wählbarer Spannung zwischen 3 V und 12 V und einer
Belastbarkeit von 500 mA .Zunächst wurde die Kennlinie des Netzgeräts
im 12-V- und im 9-V-Bereich aufgenommen. Dazu wurden die Spannung und die
Stromstärke bei unterschiedlicher Belastung mit verschiedenen Lämpchen
und Widerständen gemessen. Bemerkenswert war zunächst, dass in
Stellung 12 V eine Leerlaufspannung von über 20 V abgegeben wird.
Die Nennspannung liegt erst beim Laststrom von 500 mA vor.
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Stellung 12V |
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Stellung 9V |
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U |
I |
U |
I |
20,8 V |
0 |
15,0 V |
0 |
17,0 V |
0,15 A |
12,6 V |
0,13 A |
14,7 V |
0,3 A |
11,3 V |
0,24 A |
12,0 V |
0,5 A |
9,0 V |
0,5 A |
Die einzelnen Messpunkte wurden dann in ein Diagramm
übertragen. So erhält man die Kennlinie des Netzgeräts.
Die beiden Kennlinien für die Schalterstellungen 12 V und 9 V zeigen,
dass das einfache Gerät einen erheblichen Innenwiderstand hat. Aus
diesem Grunde kann man je nach Akku auf einen zusätzlichen Ladewiderstand
verzichten. Der Bleiakku mit 12 V und 5,8 Ah kann direkt angeschlossen
werden. Im entladenen Zustand hat er ca. 12 V, der Ladestrom beträgt
also 500 mA. Je höher die Ladespannung steigt, desto kleiner wird
der Strom. Der Akku ist voll, wenn die Klemmenspannung 15 V beträgt.
Das Netzteil liefert dann noch 250 mA, d.h. ein Überladen ist nicht
völlig ausgeschlossen. In 9-V-Stellung dagegen wird der Strom gerade
bei 15 V Null, man kann also beliebig lange laden. Damit ist der ideale
Ladevorgang klar: Einige Stunden bei Schalterstellung 12 V schnell laden,
und danach in Stellung 9 V beliebig lange, also bis zum nächsten Einsatz
des Akkus. Einen kleineren Akku mit unter 2 Ah lädt man am besten
gleich in Stellung 9 V. |
Tipp: Wiederbelebung von Blei-Gel-Akkus
Wenn ein Blei-Gel-Akku jahrelang unbenutzt herumlag, dann wird er hochohmig.
Beim Anschluss eines Ladegeräts fließt einfach kein Strom mehr.
Auf den Bleiplatten hat sich eine nicht leitende Schicht gebildet. Um den
Akku wieder zum Leben zu erwecken, muss man zuerst diese schädliche
Isolationsschicht zerstören. Dabei hilft eine größere Spannung.
Man legt z.B. 30 V an, wobei ein passender Widerstand oder eine Glühlampe
den maximalen Strom auf max. 100 mA begrenzen sollte. Dann beobachtet man,
ob der Ladestrom steigt. Wenn nicht, wird die Spannung umgepolt, der Akku
also falsch herum geladen. Mit etwas Glück beginnt der Strom nun zu
steigen. Eventuell muss man die Spannung mehrfach umpolen und jeweils für
eine Minute stehen lassen, bis der Akku erwacht. Den Erfolg erkennt man
jedenfalls daran, dass danach wieder normal Ladung aufgenommen wird. Danach
sind aber noch mehrere Lade- und Entladezyklen nötig, bis der Akku
wieder voll einsatzfähig ist.
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