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Das Breitband-PC-Radio
Ein Beitrag aus der Bastelecke
PC-Radios sind ja nichts ungewöhnliches. Aber
mit Kurzwelle und dann noch breitbandig, das kann man nicht kaufen, das
muss man selber bauen. Batterie oder Netzteil braucht man nicht. Die Stromversorgung
kommt direkt vom PC, und zwar aus der seriellen Schnittstelle.
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Das Radio wurde mit dem Experimentiersystem "Elektronik-Start
mit dem PC" (auch bekannt unter "ELEXS") aufgebaut. Es wurden
nur Bauteile aus der beiliegenden Tüte verwendet. Deshalb ist die
Dimensionierung etwas ungewöhnlich. Meist wählt man den Basiswiderstand
wesentlich größer. So geht es aber auch sehr gut. Antennenanschluss
und der NF-Ausgang wurden mit Krokodilklemmen verbunden. Das NF-Signal
wird in die Soundkarte des PCs eingespeist. |
Das Ziel muss sein:
Billig, einfach und klein.
(Ing. Dietrich Drahtlos)
Als Antenne diente die Regenrinne. Sie ist bei manchen
Häusern am unteren Ende beim Übergang in den Abwasserkanal durch
eine Dichtung oder durch Zement isoliert. Damit hat man eine wunderbare
Kurzwellenantenne. Wer dieses Glück nicht hat, muss einen Draht spannen.
Ab fünf Metern Länge erhält man gute Ergebnisse.
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Die Schaltung zeigt diesen einfachen Audion-Empfänger.
Der Transistor in Emitterschaltung demoduliert AM-Signale an seiner exponentiellen
Eingangskennlinie. Da die Basis-Emitterdiode vorgespannt ist, reichen HF-Spannungen
von einigen Millivolt für eine Demodulation. Die Audionschaltung ist
daher wesentlich empfindlicher als eine einfache Dioden-Gleichrichtung. |
Mancher wird sich fragen: wo ist denn da der Drehkondensator?
Einen Drehko gibts hier nicht. Der Empfänger ist extrem breitbandig
und empfängt (gleichzeitig!) alle starken Sender vom 49-Meter-Band
bis zum 19-Meter-Band. Die Spule wurde zweilagig mit 15 Windungen auf einen
Bleistift gewickelt. Es ergibt sich eine Induktivität von etwa 2 µH.
Der Transistor hat eine Basiskapazität von ca. 100 pF. Damit liegt
die Resonanzfrequenz bei 11 MHz. Der geringe Eingangswiderstand des Transistors
dämpft den Schwingkreis so, dass sich ein Gütefaktor um Eins
ergibt, das heißt die Bandbreite liegt ebenfalls bei etwa 11 MHz.
Also zwischen 6 MHz und 17 MHz kommt alles durch. Dieser völlige Verzicht
auf die übliche Selektion bringt überraschende Ergebnisse. |
Weniger ist mehr, spricht der Philosoph. Für
den Nachrichtentechniker heißt das: Weniger Trennschärfe = mehr
Bandbreite = mehr Information. In der Tat taucht man hier ein in ein Meer
von Wellen und Tönen. Völker und Nationen verschaffen sich Gehör.
Die besonderen Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle bringen es mit sich,
dass mal der eine und mal der andere Sender stärker hervortritt. Man
hört Nachrichten in mehreren Sprachen gleichzeitig, Musik von Klassik
bis Pop oder Volkslieder aus fernen Welten. Ohne die übliche Kurbelei
schweift man völlig entspannt durch den ganzen Kurzwellenbereich.
Glaubst du nicht? Eine Hörprobe im MP3-Format
(207 KB)
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Die Stromversorgung des Radios muss durch ein Programm
(Hyperterminal reicht) erst eingeschaltet werden, indem man die Leitung
DTR an der seriellen Schnittstelle von -10V auf +10V schaltet. Wenn das
vermieden werden soll, kann man einen PNP-Transistor einsetzen. Die alternative
Schaltung zeigt noch weitere Änderungen. Ingeniermäßig
korrekter ist es, wenn man einen Koppelkondensator einsetzt und nicht mit
einem Gleichspannungsanteil auf den Eingang der Soundkarte geht. Außerdem
gehört es sich eigentlich, dass man Reste der Hochfrequenz durch einen
parallelen Kondensator kurzschließt. Mit diesen Änderungen passt
das Radio auch ganz gut direkt an eine Stereoanlage, einen Endverstärker
oder an Aktivboxen. Dann kann man auch den ganzen PC weglassen und statt
dessen eine Batterie verwenden. Es geht fast alles zwischen 1,5 V und 12
V.
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