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Arbeiten mit dem Oszilloskop, Teil 4
Messfehler
1 V/Skt, 5 ms/Skt
Sie
halten die Messpitze an eine Schaltung und sehen Signale, die da
überhaupt nicht hingehören. Stellen Sie die Zeitbasis um, bis
etwas zu erkennen ist. Und das könnte z.B. ein 50-Hz Bummsignal
sein. Das Bild oben entstand mit einem offenen Prüfkabel auf dem
Labortisch. Es zeigt ein 50-Hz-Signal mit knapp 2 Vss. Es entsteht
durch kapazitive Kopplung der Netzleitung auf den hochohmigen Eingang
des Oszilloskops. Die scharfen Zacken stammen übrigens von einer
Leuchtstoffröhre. Das Bild wurde mit einem analogen Oszilloskop aufgenommen. Digitale Oszilloskope erlauben auch die Darstellung am PC und die Dokumentation mit Sceeenshots..
Fehler 1: Fehlende Erdung des Messobjekts Wenn Sie nicht sicher sind, ob die Schaltung geerdet ist, messen Sie zuerst an der Gerätemasse. |
10 V/Skt, 5 ms/Skt
Hier wurde eine Platine (STK500) mit einem 12-V-Steckernetzteil
versorgt. An einem GND-Anschluss der Platine findet sich ein
50-Hz-Signal mit 30 Vss. Die Störspannung ist jetzt größer. Das liegt
an der Kapazität des Netztrafos zwischen Primär- und Sekundärwicklung.
Jetzt ist klar, diese Platine ist im Gegensatz zum Oszilloskop nicht
geerdet. Nun wird eine RS232 Leitung vom PC angeschlossen. Der PC
ist ja über seinen Schutzleiter mit Erde verbunden. Das RS232-Kabel
reicht die Erdung an die Platine weiter. Ergebnis: Das 50-Hz-Signal ist
weg. |
50 mV/Skt, 0,5 µs/Skt
Dir
großen Störungen sind zwar jetzt weg, aber kleine Signale
bleiben noch übrig. Das Oszilloskop zeigt eine dicke, verwaschene
Linie. Jetzt will man wissen, welche Art von Signalen die Ursache ist.
Dazu stellt man die Zeitablenkung um und versucht alle Einstellungen,
bis etwas zu erkennen ist. In diesem Fall handelt es sich um Signale um
10 MHz mit > 100 mVss. Man kann erkennen, dass mehrere Signale
ähnlicher Frequenz eine Interferenz zeigen.
Fehler 2: Große Masseschleife Es
handelt sich hierbei um Kurzwellen-Rundfunksender im 31-m-Band, die am
späten Nachmittag große Feldstärken erreichen. Eine
große Masseschleife über zwei Netzkabel, ein RS232-Kabel und
das Messkabel des Oszilloskops bildet eine wirksame Antennenschleife.
Je nach Umfeld könnten auch ganz andere Signale erscheinen, z.B.
Störsignale von Maschinen oder Schaltnetzteilen.
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Und so macht man es richtig: Verwenden
Sie nach Möglichkeit immer den Masseanschluss am Messkabel und
verbinden Sie ihn mit einem Masseanschluss (GND) des Messobjekts. So
entsteht zwar immer noch eine Masseschleife, aber sie ist mit ca. 10 cm
Durchmesser so klein, dass kaum noch Störsignale sichtbar werden.
Und jetzt können Sie in Ruhe das eigentliche Nutzsignal
betrachten.
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1 V/Skt, 1 µs/Skt
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