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Kapazitäten messen
Messung an Drehkondensatoren
Im HF-Labor wird oft ein
Kapazitätsmessgerät für Drehkos und kleine Kondensatoren
ab 1 pF benötigt. Ein solches Gerät kann man sich leicht selbst
bauen. Hier wird ein Messvorsatz für die serielle PC-Schnittstelle
vorgestellt. Die Frequenz eines Oszillators wird durch das Messobjekt verringert
und am PC gemessen. Die passende Umrechnung ermöglicht dann die direkte
Anzeige der Kapazität. Der Eingang verwendet eine kurze und kapazitätsarme
Messspitze. Der Gegenpol wird mit einem Krokodilkabel an Masse geklemmt.
Der Präzisionstimer NE555 erhält seine Betriebsspannung direkt
aus der seriellen Schnittstelle und erzeugt ohne ein Messobjekt C ein Rechtecksignal
mit einer Frequenz von ca. 3,5 kHz. Das Signal wird über den Eingang
CTS der Schnittstelle ausgewertet.
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Das VB-Programm Pikofarad.frm basiert auf einem Frequenzmessprogramm
aus dem Lernpaket "Elektronik-Experimente
am PC". Es verwendet die ELEXS.DLL
zum Zugriff auf die serielle Schnittstelle. Die Messung bestimmt die Kapazität
des Messobjekts C im Verhältnis zur Referenz Cref = 3300 pF. Das Messgerät
kann durch Anpassung von Cref kalibriert werden.
Const Cref = 3300
Private Sub Timer1_Timer() freq = 0 alt = CTS() REALTIME TIMEINIT While TIMEREAD < 1000 neu = CTS() If neu > alt Then freq = freq + 1 alt = neu Wend NORMALTIME Frequenz = freq If freq = 0 Then freq = 1 If Nullpunkt < freq Then Nullpunkt = freq C = Cref * Nullpunkt / freq - Cref C = Int(C) Text1.Text = Str$(C) + " pF" End Sub
Download des VB5/6-Projekts Pikofarad
(Pikofarad.zip, incl. DLL und EXE, 39 k)
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Anwendung: Messungen am RT100
Das Experimentiersystem RT100
verwendet den gleichen Drehkotyp wie die Kurzwellenradios mit und ohne
Entdämpfung. Der Drehko wurde von AK MODUL-BUS aus China bezogen,
wobei die Kapazitäten 80 pF und 240 pF angegeben waren. Einige Anwender
haben jedoch festgestellt, dass der Drehko tatsächlich geringere Kapazitäten
aufweist. Messungen mit dem Programm Pikofarad.exe zeigen, dass er etwa
160 pF + 80 pF hat. Inzwischen wurden zwei weitere Drehkos in China bestellt
und in den Online-Shop aufgenommen. Einer hat nun wirklich 240 pF + 80
pF, der andere besitzt ein einzelnes Plattenpaket mit 500 pF. Die neuen
Drehkos haben einen neuen Drehknopf mit weißem Zeigerpunkt. Der 500-pF-Drehko
eignet sich besonders für Mittelwellenempfänger. |
Das Handbuch zum RT100 wurde inzwischen überarbeitet.
Alle Versuche sind mit dem tatsächlich eingebauten Drehko von 160
pF durchgeführt worden, sodass nur die Schaltpläne angepasst
werden mussten. Der gleiche Drehko wird auch weiterhin eingesetzt, was
vor allem bei Versuchen im Kurzwellenbereich Vorteile bringt. Eine Abstimmung
des gesamten Mittelwellenbereichs zwischen 500 kHz und 1600 kHz ist dagegen
auch mit einer größeren Drehkokapazität wegen der Kapazitäten
der Platine nicht möglich, wie die folgenden Messungen zeigen:
Zuführung zum 80-pF-Drehko: 18 pF
Zuführung zum 240-pF-Drehko: 16 pF
Anschluss zu einem Pin der Röhre: 7 pF
Anfangskapazität jeder Drehkohälfte: ca. 5 pF
Die relativ großen Kapazitäten sind auf die Massefläche
der Platine zurückzuführen, die sich günstig auf die geringe
Empfindlichkeit gegenüber Brummeinstreuungen auswirkt. Zusammen erhält
man bei Parallelschaltung beider Plattenpakete die kleinste Kapazität
von 51 pF. Daraus ergibt sich ein Abstimmbereich von 51 pF bis 371 pF,
also ein Verhältnis von 1 : 7,3. Damit erreicht man ein Frequenzverhältnis
von 1 : 2,7 und kann z.B. von 500 kHz bis 1350 kHz abstimmen. Allerdings
berücksichtigt die Abschätzung noch nicht die Eigenkapazität
der Spule und die Eingangskapazität der Röhre. Tatsächlich
sollte man daher das Mittelwellenband in zwei Bereiche aufteilen. Auf Kurzwelle
dagegen wird meist nicht mehr als ein Frequenzverhältnis von 1 : 2
benötigt.
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Drehkos im Online-Shop: www.ak-modul-bus.de/stat/passive_bauelemente.html
Messung mit der Soundkarte
Besonders für Laptops ohne RS232 bietet sich
die Verwendung der Soundkarte zur Messung an. Herzlichen Dank an Michael
Gaedtke, der das Programm C.Meter geschrieben hat. Auf seiner Homepage
findet man weitere Anwendungen der Soundkarte wie z.B. die Messung von
Induktivitäten: www.michaelgaedtke.de/SubMenu_Messen/L-Messung.htm
Download Cmeter.exe (Cmeter.zip, 208
KB)
Neue Version (29.8.06) mit BASS.DLL und mit Quelltext: www.michaelgaedtke.de/SubMenu_Messen/C-Messung.htm
Das Kapazitätsmessgerät benötigt nun eine andere Spannungsversorgung.
Man kann eine 9-V-Batterie einsetzen oder z.B. auch +5 V vom USB des Rechners.
Der NE555 liefert eine stabile Frequenz, die weitgehend unabhängig
von der Betriebsspannung ist.
Das Programm Cmeter.exe verarbeitet Frequenzen bis über 10 kHz.
Deshalb ist es möglich einen kleineren Referenzkondensator von z.B.
1 nF in der Schaltung zu verwenden. Damit steigert sich die Auflösung
bis auf ca. 0,1 pF. Wichtig ist auch eine Pegelanpassung. Die folgende
Schaltung zeigt die Anpassung mit einem Spannungsteiler. Hier wird der
linke Kanal des Line-Eingangs verwendet.
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