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Der Kurzwellendetektor
- Fernempfang ohne Batterie -
Radio hören ohne Batterie
oder eine andere Energiequelle, das geht nur mit dem Detektorempfänger.
Diese einfachste aller Radioschaltungen hat daher über die Jahrzehnte
nichts von ihrem Reiz verloren. In der Frühzeit der Radiotechnik war
der Detektorempfänger ein verbreitetes Konzept. Heute ist er eher
ein technisches Amenteuer und zugleich ein guter Einstieg. |
Die meisten Vorschläge
zum Bau von Detektorradios zielen auf den Empfang des Mittelwellen-Ortssenders.
Hier dagegen geht es gleich richtig zu Sache: Fernempfang auf Kurzwelle.
Tatsächlich ist es auf Kurzwelle sogar einfacher, die ersten Erfolge
zu erzielen. Das hat mehrere Gründe. Die Grundversorgung auf Mittelwelle
bröckelt langsam ab, d.h. viele Sender wurden abgeschaltet oder arbeiten
nur noch mit kleinerer Leistung. Der Grund ist klar, kaum noch jemand hört
Mittelwelle, denn das UKW-Netz bietet wesentlich mehr. Auf Kurzwelle dagegen
ging es immer schon um große Reichweiten, d.h. vor allem die Auslandsdienste
der einzelnen Länder sind hier zu hören. Der altbewährte
AM-Rundfunk ist deshalb auf Kurzwelle so aktiv wie eh und je.
Auf höheren Frequenzen braucht man kleinere Spulen, die wesentlich
leichter herzustellen sind. Während eine gute Mittelwellenspule einen
Ferritstab und schwer zu beschaffende HF-Litze braucht, kommt man auf Kurzwelle
mit etwas isoliertem Kupferdraht aus. Ein spezieller Spulenkörper
mit Ferritkern ist nicht erforderlich, sondern man kann irgend einen isolierenden
Körper nehmen. Für den ersten Versuch soll eine Spule mit insgesamt
25 Windungen und vier Anzapfungen gewickelt werden. Als Wickelkörper
wurde die 8 mm dicke Isolierhülse eines Bananensteckers verwendet.
Ebenso gut geeignet ist z.B. ein Stück von einem Kugelschreiber. Zwei
Löcher im Abstand 1 cm helfen die Drahtenden zu fixieren. Es werden
dann jeweils 5 Windungen gewickelt, eine Schlaufe verdrillt und die folgenden
Windungen aufgetragen. Die fertige Spule wird an einen Abschnitt Pfostenstecker
mit sechs Kontakten gelötet.
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Das ganze Radio soll auf einem Experimentiersteckfeld
aufgebaut werden. Auch der Drehkondensator
wird deshalb mit Pfostensteckern verlötet. Beide Teile lassen sich
dann sehr leicht auf dem Experimentierboard aufsetzen. Es fehlt nur noch
die Diode und eine Kopfhörer-Anschlussbuchse mit angelöteten
Verbindungsdrähten. Der Vorteil dieser Aufbautechnik besteht vor allem
darin, dass man sehr leicht andere Schaltungsvarianten ausprobieren kann. |
Für den Detektor eignet sich entweder eine Germaniumdiode
(AA112, AA118 usw.) oder eine Schottkydiode (BAT41, BAT43 usw.). Bei der
Verwendung eines Piezo-Ohrhörers muss beachtet werden, dass der Hörer
sich wie ein Kondensator so weit aufladen kann, dass die Diode sperrt.
Eine Germaniumdiode besitzt immer genügend Sperrstrom, um den Gleichstromanteil
abzuleiten. Eine Schottkydiode dagegen erfordert einen zusätzlichen
Widerstand von 100 k parallel zum Ohrhörer. Der Widerstand ist nicht
nötig, wenn ein dynamischer Kopfhörer oder ein Übertrager
angeschlossen wird.
Als Antenne eignet sich am besten ein frei aufgehängter Draht mit
10 m Länge. Aber auch ein kürzerer Draht von 3 m Länge,
der möglichst hoch im Zimmer ausgespannt wird, reicht bereits für
erste Erfolge. Bei vorsichtiger Abstimmung des Drehkos findet man zu jeder
Tageszeit mehrere Sender, die ausreichend laut gehört werden können.
Oft sind in einer Einstellung zwei oder drei Sender gleichzeitig zu hören.
Die auf Kurzwelle üblichen Schwankungen der Feldstärke führen
dazu, dass mal der eine und mal der andere Sender klar hervortritt. Die
einzelnen Rundfunkbänder sind zwar klar zu trennen, nicht aber nahe
beieinander liegende Sender. Die Trennschärfe ist also noch nicht
optimal.
Die im Schaltbild verwendeten Anzapfungen sind nur grobe Richtwerte.
Man sollte also versuchen, das Optimum an Lautstärke und Trennschärfe
zu finden, was in der beschriebenen Aufbautechnik leicht durchführbar
ist. Dabei gelten folgende Faustregeln: Tiefere Anzapfungen für Antenne
und Diode verbessern die Trennschärfe, verringern aber u.U. die Lautstärke.
Je länger die Antenne ist, desto tiefer muss die Antennenanzapfung
liegen. Eine zu hoch gewählte Antennenanzapfung kann die Lautstärker
verringern und führt zu einer schlechten Trennschärfe. Diese
Zusammenhänge lassen sich experimentell leicht nachvollziehen.
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Hinweise zur Bauteilebeschaffung: Die Firma AK MODUL-BUS bietet für
diese Versuche und ähnliche Versuche einen passenden Drehkondensator
mit Drehknopf an. Ebenfalls erhältlich ist das verwendete Laborsteckboard,
das übrigens auch im "Lernpaket Elektronik-Experimente"
von Franzis enthalten ist.
Bestellung im Online-Shop von AK-Modul-Bus: www.ak-modul-bus.de
Siehe auch: Kleine Spulenkunde in der Bastelecke
Schwingkreis-Rechenprogramm von Johannes Jakob: Spulen_Schwingkreise.zip (246 KB)
Nachtrag von Jens-Peter Gärtner: Detektor
als Spektrum-Analyzer
Der Versuch verwendet einen mit Kapazitätsdioden abgestimmten Detektor
und einen Sägezahngenerator für die Darstellung eines Frequenzspektrums
am Oszilloskop.
Spektrum.pdf (362 KB)
Nachtrag von K.- Heinz Entrich: Der linke Transistor im PDF-Schaltbild sollte ein PNP-Transistor sein.
Nachtrag von Markus Bindhammer: Das Brennstoffzellen-Radio
Aufbau und Schaltung: bradio.pdf (50 KB)
Weitere Fotos: bradio2.pdf (406 KB)
Mit desem Projekt gewann Markus Bindhammer den ProSieben-Wissenspreis
2005 in der Kategorie "21 plus". Wir gratulieren!
Siehe auch: Das Schrittmotor-Radio smotorradio.pdf
(164 KB)
Erfinder-Wettbewerb: Wer betreibt
ein Radio mit einer Kerze?
Herzlichen Dank an Ludger Lorych für die Fotos
und die Erklärung zu seinem Eigenbau-Stirlingmotor:
Fotos und Funktionsbeschreibung: Stirling.pdf
(1111 KB)
Dieser Motor war der Anlass für einen Wettbewerb:
Wer baut als erster ein Radio, das mit einer Kerze oder einem
Teelicht betrieben wird?
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die man ausprobieren könnte:
Außer dem Stirlingmotor ist vielleicht ein thermoelektrischer Generator
möglich, oder eine Windrad mit Gleichstromgenerator, oder eine Fotozelle,
die von der Kerze angestrahlt wird, oder eine ganz neue Maschine, die bisher
noch keiner kennt...
Bedingungen für die Teilnahme am Wettbewerb:
1. Das Radio muss tatsächlich funktionieren und darf seine Energie
nur von der Kerze beziehen.
2. Die Energiemaschine darf nicht lauter als das Radio sein (Kopfhörer
erlaubt).
3. Das Gerät muss mit Text und Fotos dokumentiert werden.
4. Wer als erster einen vollständigen Beitrag einsendet, gewinnt.
5. Die Firma AK MODUL-BUS stiftet dem Gewinner einen Warengutschein im
Wert von 100 Euro.
6. Alle Beiträge werden in Elexs vorgestellt.
30.7.06: Der Gewinner ist Michael Hartz, der ein Teelicht
und eine Solarzelle verwendet hat.
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