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Eine Aktivantenne für DRM
Vielen fehlt die Möglichkeit zum Aufbau einer
wirksamen Außenantenne. Die Lösung kann eine kleine Antenne
mit einem zweistufigen Vorverstärker sein. Die hier vorgestellte Antenne
besteht aus einer abgeschirmten magnetischen Loop mit zusätzlicher
Stabantenne. Die Schleife aus 70-Ohm-Antennenkabel ist nicht größer
als ca. 30 cm. Das Abschirmgeflecht wurde am oberen Ende aufgetrennt. Das
HF-Magnetfeld induziert eine Spannung in der Drahtschleife, während
das elektrische Feld abgeschirmt bleibt. Eine übliche bis 75 cm ausziehbare
Stabantenne als Antenne hauptsächlich für die elektrische Feldkomponente
erweitert die Möglichkeiten. Während die abgeschirmte Loopantenne
für sich allen sehr unempfindlich gegen elektrische Nahfeldstörungen
ist, liefert die elektrische Antenne bei Bedarf eine höhere Signalspannung.
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Die Loopantenne hat eine deutliche Richtwirkung mit
zwei Maxima in Längsrichtung. Man kann also durch Drehen der Antenne
das Maximum suchen oder wahlweise Störsender ausblenden. Die Stabantenne
hat für sich genommen eine Rundcharakteristik ohne jede Richtwirkung.
Wird sie jedoch zusammen mit der Loop betrieben, addieren sich beide Signale.
Wegen der Phasendrehung zwischen elektrischem und magnetischem Feld und
ergibt sich in der Summe ein einzelnes Maximum. Für ein ausgeprägtes
Minimum in Gegenrichtung muss die Stabantenne experimentell so eingestellt
werden, dass sich beide Spannungen gleichen. Die beste Richtwirkung wird
bei einer eingestellten Länge von ca. 40 cm erreicht.
Die Schaltung wurde im fliegenden Aufbau erprobt. Die große Massefläche
sorgt mit für die Stabilität des Verstärkers. Ein Flachbandkabel
leitet das Ausgangssignal an den Empfängereingang und liefert zugleich
die Vorsorgungsspannung von 5 V vom Empfänger zum Vorverstärker.
Die Belegung der Adern ist Masse, Antenne, Masse, Versorgungsspannung.
Die Antenneleitung liegt also zwischen zwei Masseleitungen und hat einen
Wellenwiderstand von ca. 100 Ohm.
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Die Antenne selbst liefert im Vergleich zu einer
Langdrahtantenne nur sehr kleine Signalspannungen. Der zweistufige Vorverstärker
gleicht diesen Nachteil praktisch vollständig aus. Die Grenze der
sinnvollen Vorverstärkung ist dann erreicht, wenn das Rauschen des
ersten Transistors deutlich in Erscheinung tritt. Dies ist jedoch hier
noch nicht der Fall, d.h. das atmosphärische Rauschen überwiegt
trotz der kleinen Antenne. Eine zweite Grenze wird durch die mögliche
Übersteuerung gesetzt. Bei drei Stufen findet man bereits häufig
eine starke Übersteuerung des letzten Transistors mit den dabei auftretenden
Intermodulationsprodukten. Man erkennt diesen Zustand daran, dass praktisch
keine freien Frequenzen mehr existieren und der Rauschuntergrund stark
ansteigt. Zwei Stufen passen jedoch gut zu den Ausmaßen der Antenne.
Beide Stufen verwenden eine Gegenkopplung zur Einstellung des Arbeitspunkts
und zur Verminderung von Verzerrungen. Die Eingangsstufe ist hochohmiger
ausgelegt, während die Ausgangsstufe mit einem Kollektorwiderstand
von 150 Ohm für große Aussteuerung ausgelegt ist.
Die Aktivantenne brachte im Durchschnitt ähnliche Werte wie eine
10 m lange Drahtantenne im Freien. In einzelnen Fällen war die Innenantenne
wegen ihrer Richtwirkung klar überlegen. So konnte z.B. die DRM-Station
der Deutschen Welle in Sackville (Kanada) mit der Innenantenne besser empfangen
werden.
Die vorgeschlagenen Transistoren BFR96T sind speziell für UHF-Vorverstärker
entwickelt worden. Man benötigt jedoch in dieser Anwendung im Kurzwellenbereich
keine besonders hohe Grenzfrequenz. Mit gleichem Erfolg können daher
auch HF-Transistoren BF494 verwendet werden. Ein Versuch mit rauscharmen
NF-Transistoren BC548 brachte ebenfalls gute Ergebnisse.
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