Die Knickstelle wird als nächstes verzinnt.
Diesmal dauert es noch etwas länger, weil der Draht hier kein blankes
Ende hat, von wo das Aufheizen mit besserer Wärmeleitung beginnen
kann. Aber mit etwas Geduld und Lötzinn wird der Lack geschmolzen
und der Draht auf einer Länge von wenigen Millimetern verzinnt.
Nun kann die zweite Seite angelötet werden. Zum Abschluss spannt
man das überschüssige Ende und biegt es mehrmals hin und her,
bis der Draht genau an der Lötstelle abbricht. Fertig ist die neue
Verbindung.
Ach übrigens, hat es jeder gemerkt? Eigentlich war eine andere
Stelle gemeint. Aber beim Verzinnen ist der Lötkolben etwas verrutscht,
so dass bei dieser Übung eine andere Stelle verbunden wurde. Macht
nix, es war ja nur eine Schrottplatine. Es zeigt aber, dass man wirklich
erst üben sollte, bevor man sich an ein großes Projekt wagt.
Und hier noch ein Tipp zum Säubern der Lötspitze. Manche nehmen
einen nassen Schwamm. Andere klopfen mit dem Lötkolben auf den Tisch,
sodass das alte Zinn abfällt. Diese Methode wird aber vor allem von
Hausfrauen strikt abgelehnt, weil sie Lötzinn an Wänden und im
Teppich hinterlässt. Bewährt hat sich dagegen ein Abstreifblock
aus alten Lötzinn selbst. Wer viel lötet, sammelt im Laufe eines
Jahres genug altes Lötzinn für das "Bleigießen"
zu Sylvester.
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